Agentic Web: Wie du dein Handelsunternehmen jetzt fit machst für KI-Agenten
Rund um KI und Automatisierung tauchen ständig neue Begriffe auf. Gewisse verschwinden wieder, andere haben das Potenzial unsere digitale Welt nachhaltig zu verändern. Das Agentic Web könnte so ein langfristiger Trend sein. Im nachfolgenden Beitrag zeige ich dir was das ist und wie du dich als Handelsunternehmen bereits heute darauf vorbereiten kannst.
Agentic Web – was ist das eigentlich?
Das Agentic Web beschreibt eine Zukunft, in der intelligente KI-Agenten eigenständig im Netz unterwegs sind – sie recherchieren, kommunizieren mit Systemen und treffen Entscheidungen. Das heisst, ein KI-Agent könnte zum Beispiel:
- Produktrecherchen für Kunden übernehmen
- Der beste Preis hinsichtlich Kosten und Lieferzeiten evaluieren
- Bestellungen auslösen
- Lieferungen nachverfolgen
Heute sind wir noch nicht so weit. Aber es gibt erste Ansätze. Vorausschauende Händler sollten sich also bereits jetzt überlegen, wie man sich darauf vorbereiten kann. Im nachfolgenden Beitrag zeige ich auf, wie man dazu vorgehen kann.
Status Quo im Digitalen Handel - Kommt dir das bekannt vor?
Viele Handelsunternehmen haben in den letzten Jahren grosse Schritte in Richtung Digitalisierung gemacht. Gegen Aussen sieht man moderne Onlineshops und erste digitale Services. Im Hintergrund ist die Realität jedoch oft eine andere: Zahlreiche Prozesse sind noch stark manuell geprägt – sei es zum Beispiel im Verkaufsinnendienst, Einkauf, Produktmanagement oder Marketing. Die Systeme dahinter sind oft historisch gewachsen und Schnittstellen existieren nur punktuell. Und wenn Automatisierung vorhanden ist, dann oft nur innerhalb isolierter Silos.
Gleichzeitig steigen die Erwartungen: Kundinnen und Kunden wünschen sich individualisierte Angebote, sofort verfügbare Informationen und eine nahtlose Customer Experience. Und das sogenannt kanalübergreifend und in Echtzeit. Wer da nicht mitzieht, droht die Relevanz zu verlieren. Selbst im traditionell stabileren B2B-Umfeld.
Die Herausforderung mit Blick auf Agentic Web
Ein zentrales Problem liegt meiner Meinung nach in der weiterhin vorherrschenden Ausrichtung vieler IT-Landschaften auf sogenannte asynchrone Prozesse. Ein Beispiel? Eine typische B2B-Bestellung kommt oft noch per E-Mail. Sie wird manuell vom Verkaufsinnendienst bearbeitet. Dabei werden die Kundendaten im ERP abgefragt, Konditionen geprüft und anschliessend der Auftrag von Hand erfasst. Zwischen diesen Einzelschritten können Minuten, Stunden oder sogar Tage vergehen.
Ich nenne das einen asynchronen Prozess, weil Informationen nicht sofort, sondern nacheinander und oft mit Verzögerung verarbeitet werden. Sobald sich das Agentic Web und KI-Agenten flächendeckend durchsetzen, wird dieses Vorgehen nicht mehr ausreichen: Die nötigen Daten und Entscheidungsgrundlagen müssen in Echtzeit und digital verfügbar sein. Nur so können Agenten selbstständig und effizient handeln.
Die meisten IT-Systeme im Handel funktionieren heute also gut für klassische Nutzerinteraktionen, aber schlecht für automatisierte Prozesse. Oft fehlt eine konsistente Schnittstellenstrategie – oder sie ist gar nicht erst vorhanden. Die neuen Use Cases lassen sich also nur mühsam und mit hohen Integrationskosten umsetzen.
Das führt zu drei zentralen Fragen für Unternehmen, die sich auf das Agentic Web vorbereiten wollen:
- Wie schnell kannst du neue, KI-basierte Use Cases umsetzen?
- Wie offen und zugänglich sind deine Systeme für externe Agenten?
- Wo bestehen Medienbrüche, die ein Agent nicht überwinden kann?
Drei Ebenen für eine zukunftssichere Architektur
Wenn du dein Unternehmen auf das Agentic Web vorbereiten willst, brauchst du eine solide Basis und eine klare Struktur. Über die Jahre haben wir bei bambit für unsere Kunden den praxisbewährten Drei-Ebenen-Ansatz etabliert.
- Ebene 1: Das ERP als stabiles Fundament
- Ebene 2: Spezialisierte Systeme für Produktdaten, Kundenwissen und interne Prozesse (z. B. PIM, CRM, DMS)
- Ebene 3: Digitale Aussenwirkung über E-Shops, Portale, Marktplätze oder EDI-Anbindungen
Mehr zum Drei-Ebenen-Ansatz findest du in meinem Blogbeitrag
Ein durchdachter API-Layer ermöglicht:
- Lose Kopplung: Dein ERP bleibt stabil, neue Kanäle sind schnell angebunden
- Wiederverwendbarkeit: Daten und Prozesse lassen sich mehrfach nutzen
- Skalierbarkeit: Du kannst schrittweise neue Use Cases erschliessen
Gerade mit Blick auf das Agentic Web wird dieser API Layer zentral, denn KI-Agenten kommunizieren nicht über UIs, sondern über APIs.
API-Layer - vom Nice-To-Have zur Pflicht im Agentic Web
Wenn KI-Agenten in Zukunft selbstständig mit deinen Systemen interagieren sollen, brauchst du im Minimum ein paar REST-Endpoints. Noch besser und nachhaltiger ist ein strategisch gedachter API Layer, der die Brücke schlägt zwischen internen Prozessen und der digitalen Aussenwelt.
KI-Agenten werden anders funktionieren als deine heutigen Benutzer
KI-Agenten werden anders mit deinen Systemen interagieren. Zum Beispiel:
- Sie klicken nicht, sie rufen Schnittstellen auf.
- Sie warten nicht, sie erwarten Echtzeit.
- Sie denken nicht in UIs, sondern in strukturierten Daten.
Mit einem gut konzipierter API Layer sorgst du also dafür, dass:
- Prozesse und Daten von deinen internen Systemen entkoppelt und wiederverwendbar sind
- neue Kanäle und Anwendungen schnell integrierbar werden
- Dein ERP und weitere Backendsysteme nicht zur Flaschenhals-Infrastruktur wird
Doch wie baut man so etwas auf? Im nächsten Abschnitt zeige ich dir, wie man das mit dem buzzle E-Commerce Service Layer realisieren kann.
So lässt sich ein API-Layer mit der buzzle Digital Commerce Plattform umsetzen
Eine möglichkeit einen strategischen API-Layer aufzubauen, ist mittels unserem buzzle E-Commerce Services Layer. Durch diesen Baustein stellen wir Handelsunternehmen eine zentrale Plattform zur Verfügung, um genau diesen strategischen API-Layer effizient umzusetzen – modular, sicher und skalierbar.
Unser E-Commerce Service Layer funktioniert als Middleware auf Basis von Microservices, die deine internen Systeme (wie ERP, PIM, CRM) entkoppelt und gleichzeitig APIs für alle relevanten digitalen Touchpoints bereitstellt – von Webshops über Kundenportale bis künftig zu KI Agenten.
Was buzzle konkret leistet:
- Flexible API-Bereitstellung: Mach deine Daten und Prozesse über standardisierte Schnittstellen verfügbar – für interne wie externe Systeme.
- Nahtlose Integration: Verbinde bestehende Systeme, ohne sie direkt anzupassen – und bleibe dabei agil für neue Kanäle.
- Automatisierung & Effizienz: Reduziere manuelle Aufwände durch klar definierte, wiederverwendbare Prozesse.
- Skalierbarkeit & Zukunftssicherheit: Neue Use Cases – etwa für KI-Agenten – lassen sich einfach anbinden.
Und ganz nebenbei:
- Dokumentationen für APIs werden automatisch erstellt.
- Sicherheits- und Monitoring-Funktionen sind von Anfang an integriert.
- Du behältst jederzeit den Überblick über deine digitalen Datenflüsse.
Erste Schritte in Richtung API-Layer und Agentic Web
Der Weg zum Agentic Web beginnt nicht mit einem Big Bang, sondern mit pragmatischen, gut durchdachten Schritten. Wichtig ist, dass du jetzt die Weichen stellst – für eine Zukunft, in der KI-Agenten Teil deiner Wertschöpfungskette sein werden.
1. Systemlandschaft analysieren
Verschaffe dir einen Überblick: Welche Systeme sind heute im Einsatz? Wo bestehen Medienbrüche, manuelle Abhängigkeiten oder veraltete Schnittstellen?
2. Use Cases identifizieren
Welche konkreten Szenarien könnten mittelfristig von KI-Agenten übernommen oder unterstützt werden? Denke zum Beispiel an Automatisierte Angebotsvergleiche, intelligente Nachbestellungen oder kundenspezifische Produktempfehlungen
3. API-Potenziale prüfen
Welche Prozesse lassen sich heute schon API-fähig machen? Wo könnten Daten zentralisiert und als Services bereitgestellt werden?
4. Pilotprojekt definieren
Starte klein: Wähle einen konkreten Bereich – z. B. Produktdatenzugriff oder Bestellung – und baue dort eine erste API-basierte Lösung auf. Das minimiert Risiken und schafft Know-how im Team.
5. API-Layer als Plattform etablieren
Setze auf einen strategischen Ansatz – wie den buzzle E-Commerce Services Layer – um Wiederverwendbarkeit, Skalierbarkeit und Sicherheit von Anfang an mitzudenken.
6. Teams einbinden & Denkweise fördern
Der kulturelle Aspekt ist zentral: Fördere in deinem Team ein API-First- und Automatisierungsdenken. Wie immer: Technologie allein reicht nicht. Es braucht auch ein Umdenken im Unternehmen.
Fazit
Es erhärten sich die Zeichen, dass das Agentic Web vor der Tür steht. Handelsunternehmen, die sich heute strategisch vorbereiten, können morgen echte Wettbewerbsvorteile erzielen. Der Schlüssel dazu liegt in einer modernen Systemarchitektur mit einem klar strukturierten API-Layer. Mit unserem Drei-Ebenen-Ansatz und dem buzzle E-Commerce Services Layer machst du dein Unternehmen fit für KI-basierte Prozesse. Schritt für Schritt und ohne dein ERP auf den Kopf zu stellen.
TL;DR
Das Agentic Web beschreibt eine Zukunft mit autonomen KI-Agenten, die Systeme direkt steuern.
- Viele Handelsunternehmen sind mit manuellen Prozessen und isolierten Systemen noch nicht bereit dafür.
- Mit einem API-basierten Architekturansatz schaffst du die Grundlage für Echtzeit-Interaktionen.
- Der buzzle E-Commerce Services Layer hilft dir, deinen API Layer strategisch aufzubauen.
Jetzt starten heisst: später nicht hinterherrennen.
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